„Fahrphysik lässt sich nicht austricksen“ So wichtig ist die Sicherung von Hunden im Auto

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Unfälle lassen sich nie sicher vermeiden, aber der technische Fortschritt trägt maßgeblich dazu bei, dass das Risiko von Verletzungen sinkt. Allerdings geht die Rechnung nur auf, wenn Autofahrer die Möglichkeiten auch nutzen!

Unwissenheit kann gefährlich werden

Unwissenheit und Nachlässigkeit sind die Hauptgründe für teils katastrophale Unfallfolgen. Das gilt nicht nur für den Menschen, sondern auch für den Hund im Auto.

Dogstyler hat mit dem Pressesprecher des ADAC Ostwestfalen-Lippe gesprochen. Ralf Collatz ist 62 Jahre alt und ist neben seiner Verantwortlichkeit für die Öffentlichkeitsarbeit, Leiter der Abteilung „Verkehr und Technik“. Außerdem ist er Experte für Verkehrstechnik und war als Sicherheitstrainer tätig. Das Thema „Ladungssicherheit“ ist ihm also bestens vertraut und darum geht es beim Hund im Auto. Der Gesetzgeber behandelt den Hund nämlich nicht wie einen Beifahrer, sondern wie „Ladung“ nach § 23 StVO. Einfacher wird es dadurch nicht, macht auch Ralf Collatz deutlich. „Letztendlich ist der Fahrzeugführer dafür verantwortlich, dass die Verkehrssicherheit durch Ladung oder Besetzung (auch Tiere) nicht leidet. Bei Nichtbeachtung drohen Verwarn- oder Bußgelder von 25 – 75 Euro, eventuell sogar ein Punkt in Flensburg,“ warnt Collatz davor, die Verordnung auf die leichte Schulter zu nehmen. Damit will der Gesetzgeber Autofahrer vor aber schwerwiegenden Folgen bewahren. Deshalb spielt die korrekte Ladungssicherung auch beim ADAC eine Rolle.

„Man glaubt gar nicht, was in „normalen“ Autos so alles und dann vorzugsweise nicht gesichert transportiert wird,“ kennt Collatz die Nachlässigkeit von manchen Autofahrern. Und das gilt auch bei Hunden im Auto. Weder kann der Hund sich am Sitz „festkrallen“ noch der Fahrer oder Beifahrer den Hund auffangen. Warum das so ist, erklärt Ralf Collatz an einem eindrücklichen Beispiel:

„Waldi mit 20 Kilogramm Körpergewicht wird bei einer Kollisionsgeschwindigkeit von nur 50 km/h mit dem 25-fachen seines Eigengewichtes nach vorne beschleunigt. Das Aufprallgewicht des Hundekörpers an der Kopfstütze oder am Armaturenbrett beträgt in diesem Fall also rund 500 kg- eine Belastung mit tödlichen Folgen für den Vierbeiner und erheblichem Verletzungsrisiko für Fahrer oder Beifahrer.“ Dass der Fahrer spätestens jetzt die Kontrolle über das Fahrzeug verliert, ist leicht nachvollziehbar.

„Fahrphysik lässt sich nicht austricksen!“

Ralf Collatz machte deutlich, dass es für das Verletzungsrisiko keine Rolle spielt, was genau durch das Auto geschleudert wird. Ob es sich um ungesicherte Tiere oder andere Ladung wie Getränkekisten, Urlaubsgepäck oder den Großeinkauf handelt, spielt bei einem Aufprall für den Menschen keine Rolle. „Die Fahrphysik lässt sich nun mal nicht austricksen!“

Gleichzeitig warnt Collatz vor dem Trugschluss, dass nur erfasste Unfälle ein zuverlässiges Bild von den Risiken abliefern. „…Wie viele tatsächliche Unfälle oder Beinahekollisionen es real gibt, wird man allein an der offiziellen Unfallstatistik sicherlich nicht ablesen können. Zu nennen ist hier auch das Thema „Ablenkung“ durch herumspringende Tiere, herunterfallende Taschen oder eben das Smartphone.“ Ralf Collatz weiß von Experten, die davon ausgehen, dass zwischen 10 – 20% aller Unfälle durch Ablenkung ausgelöst werden.

Auch Dogstyler hat sich mit Autounfällen befasst, bei denen Hunde nachweislich Mitfahrer waren. Beteiligt waren insgesamt 39 Hunde. Davon sind 15 nach dem Unfall aus dem Auto entkommen und entlaufen. Sechs Hunde wurden im Auto verletzt. 11 Hunde starben während des Unfalls oder wurden auf der Flucht vom Unfallort überfahren. Seitdem fragen sich die Analysten von Dogstyler verwundert, ob viele Hundehalter das Risiko nicht kennen oder nicht ernst genug nehmen.

Unwissenheit oder Gleichgültigkeit als Unfallursache?

Ralf Collatz verwundern die Ergebnisse hingegen nicht. Das würde auch der Blick in die Autos auf Parkplätzen vor Möbelhäusern oder auf Raststätten deutlich machen. Seiner Ansicht sind es erschreckend viele Verkehrsteilnehmer, die aus Unwissenheit – oder Gleichgültigkeit ihre Ladung nicht ausreichend sichern. Er warnt daher: „Die Grenzen der Fahrphysik gelten immer und für jeden- und sie lassen sich auch durch moderne Fahrzeugtechnik nicht ausblenden! Dies gilt gleichermaßen für Insassen, mitfahrende Kinder, Hunde oder Gepäck!“

Wer es jetzt immer noch nicht glaubt: Der ADAC lädt auf die Teststrecke..

Ralf Collatz dazu: „Diese Grenzen (..der Fahrphysik..) kann man übrigens gefahrlos (und mit Spaß) bei einem ADAC Fahrtraining in Paderborn selbst erfahren und in der Gruppe lernen, wie man es besser macht. Beispielsweise, indem der Familienhund im Auto immer gut und richtig gesichert mitfährt!“

Pressekontakt:

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Carola Schiller
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