Automotive-Studie: Noch viel Potenzial für ökologisches Wirtschaften bei Zulieferern Aktuelle Green Indizes zeigen in der Automobilbranche eine große Lücke zwischen Reden und Handeln

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Das Potenzial für ökologisch nachhaltiges Wirtschaften ist in der Automotive-Branche noch nicht ausgeschöpft. Neun von zehn Unternehmen haben hier Nachholbedarf, wie die aktuelle Studie „Green Transformation in der Automobilindustrie“ belegt. Die Automobil-Experten der Unternehmensberatung Staufen haben dafür mehr als 250 OEMs und Zulieferer aus der Automobilindustrie in Deutschland befragt.

„Unsere Studie belegt, dass sowohl Automobilhersteller als auch Zulieferer großes Potenzial für die Optimierung ökologischer Maßnahmen haben“, sagt Dr. Thilo Greshake, Leiter des Bereichs Automotive bei Staufen. Um die wichtigsten Stellhebel zu verdeutlichen, hat die Staufen AG aus den Ergebnissen der Befragung von insgesamt 267 OEMs und Zulieferern zwei Green Indizes abgeleitet: den Green Awareness Index und den Green Maturity Index.

Die erste Kennzahl – dargestellt als Dezimalwert zwischen eins und vier – gibt an, inwieweit die einzelnen Unternehmen Nachhaltigkeit und Ökologie als Herausforderung für ihr Unternehmen erkannt haben und welche Faktoren die Umsetzung vorantreiben. Die zweite Kennzahl beschreibt den Reifegrad der Nachhaltigkeitsmaßnahmen in den einzelnen Unternehmen. In die Berechnung eingeflossen sind Angaben zum Fortschritt der Umsetzung, der Tiefe der Durchdringung sowie der thematischen Breite.

Der aktuelle Green Awareness Index liegt bei 3,23 Punkten und zeigt deutlich: Nachhaltigkeit, Ökologie und Klimaschutz sind in der Autobranche angekommen. Es gibt nur noch wenige Unternehmen mit einer geringen Aufmerksamkeit für diese Themen. Dies führt jedoch nicht unbedingt zum raschen Handeln, denn der Green Maturity Index fällt mit 2,36 Punkten eher niedrig aus. Dabei zeigt sich auf Unternehmensebene ein leicht höherer Reifegrad (2,70) als in der Supply Chain (2,02).

OEMs sind offener für Green Transformation als Zulieferer

Ein großes Hemmnis für mehr Nachhaltigkeit in der Automobilbranche ist die offenbar fehlende wirtschaftliche Rentabilität vieler ökologischer Maßnahmen. Gut drei Viertel der für die Studie befragten Unternehmen räumen ein, dass bei ihnen die kaufmännische Sicht den ökologischen Blick dominiert.

Trotzdem legen sowohl OEMs als auch deren Lieferanten Wert auf eine ökologisch ausgerichtete Supply Chain. Die OEMs empfinden sich hier als Vorreiter, mehr als 60 Prozent haben schon eine Nachhaltigkeitsbewertung als Vergabekriterium bei der Lieferantenauswahl festgelegt. Zum Vergleich: bei den Zulieferern gilt dies für ihre eigenen Lieferanten nur bei etwa 40 Prozent.

Die Zahlen bestätigen die Ergebnisse des Green Maturity Index: Die OEMs stehen der Green Transformation offener gegenüber. Fast neun von zehn OEMs sehen sich hier stark engagiert, aber nur jeder zweite Zulieferer. Dies betrifft vor allem die tieferen Stufen der Supply Chain, Unterlieferanten ab „Tier 2“ haben hier klaren Nachholbedarf.

Den Zulieferern ist dies bewusst. Ihre eigenen Lieferanten sind häufig weniger kooperationsbereit und engagiert für ökologische Aspekte. Das bedeutet aber nicht, dass die einzelnen Glieder des Supply Chain gar nichts unternehmen. Doch ihre Anstrengungen konzentrieren sich laut Staufen-Studie bislang eher auf Energie- und Materialeinsparung – betriebswirtschaftlich relevante Aspekte, die auch kostensenkend wirken. Doch vor allem in Sachen CO2-Neutralität haben die Zulieferer noch aufzuholen.

„Bei dieser Abstufung von OEMs hinunter zu den tieferen Gliedern der Lieferkette zeigt sich deutlich der Einfluss der Endkunden“, betont Automobil-Experte Greshake. „Ein hoher Markenwert vergrößert die Anstrengungen für Nachhaltigkeit, da ökologische Fragen in Kaufentscheidungen einfließen. Doch die OEMs können diesen Weg nur in Zusammenarbeit mit Zulieferern und deren Supply Chain gehen.“

Den Download zur Studie finden Sie unter folgendem Link: www.staufen.ag/studien

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